Artikel bei eemag europäische Energiewende zum Problem Lithium für E-Auto-Akkus vom 11.3.2021
Die Atacamawüste in Chile ist eine der trockensten und einsamsten Landschaften der Erde, auf einer Fläche größer als das Saarland leben dort nur 5600 Menschen, die meisten von ihnen vom Tourismus, einige auch von der Rinderzucht.[1] Bekannt geworden ist die Salzwüste durch den dort stattfindenden Lithium-Abbau, für den die Salzlake an die Oberfläche gepumpt wird, um dort in künstlichen Teichen zu verdunsten.[1] Diese Sole hat einen Salzgehalt von 300g/l, acht mal so viel wie Meerwasser.[2] Für die Landwirtschaft ist dieses Wasser also nicht geeignet, doch wenn zu viel davon entnommen wird, kann der Grundwasserspiegel sinken. Aber entgegen dramatischer Schlagzeilen werden nicht 21 Millionen Liter Wasser pro Tag, sondern nur ca. 9 Millionen Liter pro Tag verdunstet, also ca. 3,3 Millionen m3 pro Jahr[3,4] und durch neue Technologien könnte diese Menge noch einmal drastisch sinken.[5] Von der Landwirtschaft werden pro Jahr 27 Millionen m3 entnommen und auf natürliche Weise verdunsten 145 Millionen m3.[1] Dass der Grundwasserspiegel tatsächlich sinkt, hat also andere Gründe: Und zwar wird in derselben Region auch Kupferbergbau betrieben, und dieser verbraucht tatsächlich enorme Mengen Süßwasser – 60 Millionen m3 pro Jahr.[6,7]
Interessant auch: eAutos sind nicht die einzige Anwendung von Lithium: Zwar haben Batterien mit 37,5% tatsächlich den größten Anteil am Lithiumverbrauch [davon 2/3 für die Mobilität], aber die Herstellung von Glas und Keramik steht mit zusammen 30,5% an zweiter Stelle, gefolgt von Schmierstoffen und Polymeren mit zusammen 12,9%.[14]
Link zum Artikel